Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist eine computergestützte Trainingsmethode, bei der dem Patienten ausgewählte Parameter der eigenen Gehirnaktivität, über die man für gewöhnlich keine Wahrnehmung hat, wahrnehmbar gemacht werden. Dafür bekommt das Gehirn über Monitor und Lautsprecher gespiegelt, was es gerade tut (Feedback).

Durch diese Rückmeldung lernen die Patienten ihre Gehirnaktivität selbst besser zu regulieren. Viele Krankheiten, Störungen oder ungewollte Verhaltensmuster sind auf Fehlregulierung der Gehirnaktivität zurückzuführen. Mit Neurofeedback können Patienten lernen, diese Fehlregulationen besser auszugleichen und zu mehr Funktionsfähigkeit zu finden.

Beispiel Aufmerksamkeit: Wer in der Schule nicht aufpasst, bekommt das früher oder später zu hören oder zu spüren. Leider immer viel zu spät. Im EEG können kurze Phasen der Unaufmerksamkeit sofort detektiert und zurückgemeldet werden. Bis zu 2000 Mal in einer Neurofeedback-Trainingssitzung. Über die Zeit soll das Gehirn lernen, den aufmerksamen Zustand zu halten. Ziel des Neurofeedback-Trainings ist, dass das Gehirn lernt, einen angemessenen Zustand einzunehmen und diesen auch halten zu können. Wir sagen auch, mit Neurofeedback soll die Selbstregulierungsfähigkeit des Gehirns verbessert werden.

 

So funktioniert Neurofeedback

Der Ablauf des Trainings sieht so aus: Elektroden werden am Kopf platziert und die Gehirnströme werden gemessen. Am Monitor erhalten die Kinder das Feedback. Das Protokoll wird in der Software eingestellt und wenn die Kinder es schaffen, ihre Gehirnaktivitäten entsprechend zu steuern, erhalten sie eine „Belohnung“ (Wirkprinzip der operanten Konditionierung). Der Film, der als Feedback eingestellt wurde, läuft. Wenn der Film stockt, muss das Kind seine Gehirnaktivitäten so steuern, dass der Film wieder weiter läuft.

Delta 1-3 Hz Tiefschlaf, Hypnose,
Theta 4-7 Hz Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, tiefe Entspannung
Alpha1 8-9 Hz Entspannter Zustand
Alpha2 10-12 Hz Entspannter Zustand, Aufmerksamkeit
Beta1 13-17 Hz Gute Aufmerksamkeit, motorische Ruhe
Beta2 18-30 Hz Sehr gute Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung
Beta3 31-40 Hz Anspannung
Beta4 41-50 Hz Anspannung (Panik, Muskelartefakte)

Die Geschwindigkeit, bzw. genauer die Frequenz, wird in der Einheit Hertz (Hz) gemessen und gibt an, mit wie vielen Schwingungen pro Sekunde ein bestimmter Prozess abläuft.

 

Das Ziel von Neurofeedback

Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Psychologie konnten nachweisen, dass Neurofeedback zu positiven und dauerhaften Veränderungen führen kann:

  • Erhöhung der Stresstoleranz
  • Verbesserung der Lern- und Abruffähigkeit
  • Verbesserung der Aufmerksamkeit
  • Selbstbeherrschung durch Selbst- und Impulskontrolle
  • Zunahme der Konzentrationsfähigkeit
  • Signifikante Effekte bei den Kernsymptomen Impulsivität und Hyperaktivität
  • Das Chaos im Kopf nimmt ab
  • Verbesserung der Strukturierungsprozesse im Gehirn
  • Verbesserung des Allgemeinbefindens
  • Bessere Integration des Geistes und Körpers
  • Steigerung der Selbstsicherheit / Assertion
  • Entwicklung des Selbstbewusstseins
  • Entwicklung emotionaler Intelligenz

 

Bei folgenden Symptomen kann Neurofeedback wirksam sein

In unserer kinderpsychiatrischen Praxis in Oldenburg bieten wir das klassische Frequenzbandtraining an. Dies wird speziell bei diesen Symptomen angewendet:

  • Konzentrationsproblemen
  • Stimmungsschwankungen
  • Impulsivität
  • Unaufmerksamkeit
  • Desorganisiertheit
  • Ablenkbarkeit
  • Innere Unruhe
  • Aufmerksamkeitsstörung AD(H)S
  • Schlechter Schlaf

Entstehen Kosten für Atteste und Briefe?

Die Kosten für die Behandlungen trägt die zuständige Krankenkasse.

Ärztliche Atteste und Briefe, die nicht an den behandelnden Arzt bzw. auf Verlangen der Krankenkasse erstellt werden, sind gebührenpflichtig und werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht erstattet.
Dafür müssen wir folgende Beiträge erheben:

  • Arztbrief/ausführliches Attest: ab 5,36 € - ca. 30,00 €
  • Gutachten je nach Aufwand:  ab 35,00 € - ca. 160,00 €
  • Fahrtkostenbescheinigung: 5,36 €
  • Nachteilsausgleich: 15,15 €
  • Fotokopien pro Seite auf eigenen Wunsch: 0,50 €

Tipps für getrennt lebende Eltern

 

Liebe Eltern,

die Trennung von Mutter und Vater bedeutet einschneidende Veränderungen in dem Gefühlsleben des Kindes.

Für den Umgang mit Ihrem Kind empfehlen wir Ihnen folgende Punkte, die viele Kinder ihren Eltern in dieser schwierigen Situation gerne ans Herz legen würden:

  • Vergesst nie: Ich bin das Kind von Euch beiden. Ich habe jetzt zwar einen Elternteil, bei dem ich hauptsächlich wohne und der die meiste Zeit für mich sorgt, aber ich brauche den anderen genauso.
  • Fragt mich nicht, wen von Euch beiden ich lieber mag. Ich habe Euch beide gleich lieb. Macht den anderen also nicht schlecht vor mir, denn das tut mir sehr weh.
  • Helft mir, zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten. Wählt für mich die Telefonnummer, wenn ich anrufen möchte oder schreibt die Adresse auf einen Briefumschlag, wenn ich ein Bild für meinen anderen Elternteil gemalt habe. Helft mir, zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein schönes Geschenk für meinen anderen Elternteil zu basteln oder zu kaufen. Macht von den neuen Fotos von mir immer einen Abzug für meinen anderen Elternteil mit.
  • Redet miteinander wie erwachsene Menschen. Ihr seid schließlich meine Vorbilder. Bitte benutzt mich nicht als Boten zwischen euch – besonders nicht für Botschaften, die meinen anderen Elternteil traurig oder wütend machen.
  • Verplant nie die Zeit, die mir mit meinem anderen Elternteil gehört. Ein Teil meiner Zeit gehört meiner Mutter und mir, ein Teil meiner Zeit meinem Vater und mir. Haltet euch bitte daran.
  • Seid nicht traurig, wenn ich euch verlasse und zu meinem anderen Elternteil gehe. Der, von dem ich weggehe, soll auch nicht denken, dass ich es in den nächsten Tagen schlecht hätte. Am liebsten würde ich ja immer bei euch beiden sein, aber ich kann mich nicht in zwei Stücke reißen, nur weil ihr euch getrennt habt.
  • Seid nicht enttäuscht oder böse, wenn ich bei meinem anderen Elternteil bin. Ich vergesse keinen von euch, auch wenn ich mich dann nicht melde. Ich habe jetzt zwei Zuhause und die muss ich gut auseinander halten, - sonst kenn ich mich in meinem Leben überhaupt nicht mehr aus.
  • Gebt mich nicht wie ein Paket vor der Haustür meines anderen Elternteils ab. Bittet den Anderen für einen kurzen Moment rein und redet darüber, wie ihr mein schwieriges Leben einfacher machen könnt. Wenn ich abgeholt oder gebracht werde, gibt es kurze Momente, in denen ich euch beide habe. Zerstört das nicht dadurch, dass ihr euch anödet oder zankt.
  • Lasst mich vom Kindergarten oder bei Freunden abholen, wenn ihr den Anblick meines anderen Elternteils nicht ertragen könnt. Aber denkt daran: Ich liebe diesen Anblick. Also verhindert nicht, dass ich meinen anderen Elternteil sehe.

Warnzeichen für psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen

 

Alle Eltern finden ihre Kinder zuweilen belastend oder machen sich Sorgen über die Entwicklung ihrer Kinder. Alle Kinder fallen irgendwann einmal problematisch auf. Problematische Verhaltensweisen sind keine Ausnahmen, sondern gehören zur Normalität.

Es gibt jedoch Situationen oder Warnzeichen, bei denen Eltern aufmerksam werden sollten. Insbesondere wenn sich das Verhalten von Kindern oder Jugendlichen mit oder ohne erkennbare Ursache plötzlich ändert, kann dies ein Hinweis auf ein ernst zu nehmendes Problem sein. Durch frühzeitiges Erkennen von problematischen Entwicklungen können Eltern, Erzieher oder Betreuer entgegenwirken, dass Kinder und Jugendliche psychische Probleme entwickeln oder sich bestehende psychische Störungen verstärken.

Die Rubrik "Warnzeichen" informiert über die Erscheinungsform bestimmter Warnzeichen, über deren mögliche Hintergründe und Auswirkungen und fasst Empfehlungen zum Umgang mit den Warnzeichen zusammen.

Wenn sich Eltern Sorgen machen, können sie versuchen ein Problem erst einmal selbst einzuordnen, indem sie sich mit folgenden Fragen befassen:

 

Seit wann ist mein Kinder verändert?

Viele Auffälligkeiten verschwinden nach ein paar Tagen wieder von ganz alleine. Erst wenn eine Störung über Tage oder gar Wochen fortbesteht, kann dies ein Hinweis auf eine ernste Störung sein.

 

Ist mit diese Veränderung früher schon einmal aufgefallen?

Manche Probleme treten phasenweise auf. Die betroffenen Kinder sind über einen überschaubaren Zeitraum hinweg etwas verändert, plötzlich sind sie dann aber wieder "ganz die alten". Wiederholen sich solche Phasen oder treten dabei besorgniserregende Veränderungen auf, sollten Sie nicht zögern einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie zu konsultieren. Neben ganz normalen Stimmungstiefs können sich beispielsweise auch behandlungsbedürftige Depressionen dahinter verbergen.

 

Wie häufig tritt die Störung auf?

Hilfreich für eine erste Beurteilung eines Problems kann es sein, wenn sie relativ genau angeben können, wie oft die Auffälligkeiten auftreten. Manchmal ist es nützlich vorübergehend einen Kalender zu führen, in dem die Phasen eingetragen werden.

 

Wie stark ist das Problem ausgeprägt?

Bei der Beurteilung der Intensität einer Störung geht es nicht um eine objektive Einstufung, sondern um Ihre persönliche Meinung, bzw. um die Ihrer Kinder. Sie können das Problem auf z.B. einer Skala von 1-10 einordnen, wobei "1" einer geringfügigen und "10" einer maximalen Belastung durch das Problem entspricht.

 

Ist mit dem Problem ein starker Leidensdruck für Sie oder Ihr Kind verbunden?

Auffälligkeiten oder Störungen können Sie, aber auch Ihr Kind sehr belasten, insbesondere wenn aus diesem Grund niemand mehr etwas mit Ihnen zu tun haben will oder die Bewältigung des Alltages erheblich belastet wird.

 

Sind Auslöser für die Auffälligkeiten bekannt? Wodurch lassen sie Symptome nach?

Manchmal machen sich Störungen situationsabhängig bemerkbar. Unter Umständen ist ein Problem schon dadurch zu beseitigen, dass man solche Belastungssituationen vorübergehend meidet. In anderen Fällen wissen Eltern ganz genau, was sie tun können, um schwierige Phasen zu durchbrechen. Auch hier kann es für Kinder und Eltern eine enorme Entlastung bringen, wenn man diese Erfahrungen nutzt. Greifen bewährte Maßnahmen allerdings nicht mehr, könnte dies auch daran liegen, dass sie sich abgenutzt haben. Bevor Sie allerdings verzweifeln, weil einfach nichts mehr hilft, sollten Sie sich beraten lassen.

 

Raten Außenstehende (Verwandte, Erzieher, Lehrer) zu professioneller Unterstützung?

Wenn andere Bezugspersonen Ihres Kindes wie Großeltern, Erzieher im Kindergarten, Lehrer oder Betreuer die Veränderungen ebenfalls bemerken und sich besorgt zeigen, stehen Sie mit Ihren Sorgen nicht mehr alleine da und können sich austauschen. Unter Umständen bemerken diese Menschen auch Auffälligkeiten, die Sie noch gar nicht bemerkt haben. Dies muss Ihnen nicht unangenehmen sein, denn sie beobachten Ihre Kind oft in einer ganz anderen Umgebung als Sie oder sehen es nicht so oft, so dass Veränderungen viel mehr auffallen.

 

Glauben Sie, dass Sie oder Ihr Kind das Problem selbst lösen können oder brauchen Sie/Ihr Kind Hilfe?

Häufig versuchen Eltern mit ihrem Kind viel zu lange ein Problem zu lösen, bis sie sich Unterstützung suchen. Grade wenn Sie derzeit mit mehreren Belastungen gleichzeitig konfrontiert sind, sollten Sie nicht zu lange damit warten, Hilfe zu suchen. Sie tun weder sich noch Ihrem Kind einen Gefallen damit.

Erster Ansprechpartner kann der Kinder- und Jugendarzt sein, wenn Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Sie professionelle Unterstüzung brauchen. Er kann Sie mit Ihrem Kind dann zu einem Kinder- und Jugendpsychiater überweisen.

 

Quelle: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/warnzeichen/

Was ist Legasthenie?

Liebe Eltern,

bei Ihrem Kind wurde im Rahmen unserer Untersuchungen eine Lese-Rechtschreibschwäche/-Legasthenie festgestellt. Ergänzend für Sie haben wir im Folgenden nochmals wesentliche Informationen zusammengestellt:

Unter Legasthenie versteht man eine Teilleistungsschwäche, bei der durch teilweise erblich bedingte Besonderheiten der Informationsverarbeitung im zentralen Nervensystem die Voraussetzungen für das Erlernen des Lesens und Rechtschreibens im Vergleich zur Altersgruppe und zur sonstigen Begabungsausstattung des Kindes ungünstiger entwickelt sind. In unterschiedlichem Ausmaß können die Lauterkennungen, die Laut-Buchstabenzuordnung, die Erfassung von Grundelementen des Wortaufbaus sowie das Kurzzeitgedächtnis für Sprache betroffen sein, in selteneren Fällen auch die Formerfassung von Buchstaben. Art und Ausmaß der Beeinträchtigung können von Kind zu Kind sehr verschieden sein. Außerdem beeinflussen zusätzliche Faktoren wie die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitssteuerung, die Lernmotivation, die Lernumstände in Schule und Elternhaus sowie nicht zuletzt ausgleichende und entlastende Einflüsse den Schweregrad der Störung und die subjektive Belastung des Kindes.

Die Legasthenie ist nicht das Ergebnis allgemeiner Intelligenzminderung des Kindes. Sie ist auch nicht Folge von Faulheit, falscher elterlicher Erziehung oder eines schlechten Lese-/Rechtschreibunterrichtes. Legasthenie ist keine Frage der Schuld des Kindes, der Eltern oder der Lehrer. Aber das Kind mit Legasthenie ist auf Verständnis und Unterstützung, insbesondere von Eltern und Lehrern, angewiesen. Bei einer ausgeprägten Lesestörung kann die Aneignung von Sachwissen, bei einer Rechtschreibschwäche die schriftliche Wiedergabe des Gelernten, besonders unter Zeitdruck, beeinträchtigt sein. Hierdurch kann, im Zusammenwirken mit psychischen Faktoren mitunter fälschlicherweise der Eindruck einer allgemeinen Lernschwäche entstehen.

Bei einer Legasthenie können zusätzliche Begleit- oder Folgestörungen auftreten und die persönliche Situation sowie die Lernsituation weiter erschweren. Vorbestehend sind häufig Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung festzustellen. Bedingt durch schulische Misserfolge kann es zu einer Störung im Selbstwerterleben kommen, die sich nach außen in Schul- und Versagensängsten, gedrückter Stimmung und anderen depressiven Symptomen äußern kann. Ferner kann es zu Schwierigkeiten bei der sozialen Integration und einer Verweigerungshaltung kommen, die häufig besonders die Hausaufgabensituation belastet. Überdurchschnittlich häufig ist ein Zusammentreffen von Legasthenie- und Hyperaktivitäts-/Aufmerksamkeitsstörung festzustellen.

Als Eltern können Sie Ihr Kind unterstützen  in dem Sie Geduld aufbringen, ihm helfen, sich nicht unter Druck zu setzen, sein Bemühen und kleine Fortschritte anerkennen und ihm helfen, sein  Problem selbst zu verstehen und zu akzeptieren. Ferner braucht es Rückhalt und Ermutigung bei der Bewältigung von Misserfolgen.
Außerdem sollten Sie sich aktiv um eine gute Zusammenarbeit mit der Lehrkraft und ggf. der/dem Legasthenietherapeuten/in bemühen. Bei aller spezifischen Förderung wird es darauf ankommen, dass Ihr Kind insgesamt den Mut zum schulischen Lernen und die Freude an der Schule nicht verliert.

In diesem Zusammenhang ist besonders wichtig, dass Sie ein Gleichgewicht zwischen schulischen Belangen und den anderen wichtigen Erlebnis- und Erfahrungsbereichen Ihres Kindes finden und sich immer wieder klar machen, dass Schulleistungen für die Lebensbewältigung und Zufriedenheit Ihres Kindes nicht allein ausschlaggebend sind. Die damit gewonnene Entlastung ist für Sie und Ihr Kind erfahrungsgemäß ein wesentlicher Teil  der Problembewältigung. Dies bedeutet auch, dass Sie für Ihr Kind möglichst viele Bereiche schaffen, in dem es sich wohlfühlt, Fähigkeiten zeigen und Selbstvertrauen entwickeln kann. Wünschenswert sind Tätigkeiten und Hobbies, bei denen Ihr Kind ohne Leistungsdruck Erfolge erzielen kann und die Erfahrung macht, dass es gebraucht und geachtet wird.
Bei den Hausaufgaben gilt es, ein akzeptables Maß zu finden. Wegen der zu überwindenden Unlust und den Rechtschreibproblemen kosten die schriftlichen Hausaufgaben oft mehr Zeit als für Sie und Ihr Kind verkraftbar ist. Neben einer Aufteilung in Portionen und Abwechslung mit nichtschriftlichen Arbeiten ist es in vielen Fällen sinnvoll, nach Rücksprache mit den Lehrkräften eine Zeitbegrenzung für schriftliche Arbeiten festzulegen. Wegen der günstigeren Korrekturmöglichkeiten kommt insbesondere bei älteren Kindern eine Abfassung schriftlicher Arbeiten am Computer in Frage.

Innerhalb der Schule kann die Unterstützung Ihres Kindes im Wesentlichen durch Förderung, Entlastung und einen Nachteilsausgleich erfolgen. 

Die Richtlinien des Legasthenie-Erlasses Niedersachsens beinhalten als entlastende Maßnahmen für die Jahrgangsstufen 3 und 4 eine Notenbefreiung sowie individuell zugeschnittene Lernkontrollen im Lesen und Rechtschreiben. In Klasse 5 und 6 muss benotet werden, bei der Beurteilung von Aufsätzen im Fach Deutsch und bei schriftlichen Arbeiten in den Sachfächern darf sich die Rechtschreibfehlerzahl jedoch nicht in den Zensuren niederschlagen. Bei sonst angemessener Gesamtleistung dürfen Schwierigkeiten im Rechtschreiben allein kein Grund sein, einen Schüler nicht zu versetzen oder ihn vom Besuch weiterführender Schulen auszuschließen.
Die Entscheidung über Fördermaßnahmen wird von der Klassenkonferenz in Abstimmung mit dem Schulleiter beschlossen und können eine besondere Unterstützung im Unterricht (sog. innere Differenzierung) sowie Teilnahme an einem Förderkurs beinhalten. Dies gilt auch für Kinder, die die Schule für Lernbehinderte besuchen. Maßnahmen des Nachteilsausgleichs sind im Erlass nicht ausdrücklich festgelegt, aber  auch nicht ausgeschlossen. In Anwendung des Beschlusses der Kultusministerkonferenz vom Dezember 2003 empfehlen sich hier insbesondere die stärkere Gewichtung mündlicher Leistungen, die Ausweitung der Arbeitszeit z. B. bei Klassenarbeiten sowie die Bereitstellung von technischen und didaktischen Hilfsmitteln (z. B. PC’s, Diktiergeräten).
Als spezifischste Maßnahme empfiehlt sich die Einleitung einer Legasthenietherapie. Hierfür gibt es mittlerweile gut ausgearbeitete und überprüfte Konzepte, die gezielt dort  ansetzen, wo beim jeweiligen Kind die Probleme liegen und ihm systematisch Erfolgserlebnisse ermöglichen. Daneben wird versucht, die psychologischen Lernvoraussetzungen zu verbessern und Ihnen als Eltern Unterstützung bei der Förderung Ihres Kindes anzubieten. Über das Jugendamt kann im Rahmen der Eingliederungshilfe nach §35 a KJHG eine finanzielle Förderung beantragt werden. Hierfür wird von Ihnen und der Schule die Bearbeitung eines umfangreichen Fragebogens erwartet. Die erforderlichen Untersuchungen können durch einen speziell qualifizierten Facharzt/Psychologen durchgeführt werden, dessen Befunde/Stellungnahme einer eigens eingerichteten Fachstelle vorgelegt werden müssen. Alternativ können auch dort die notwendigen Untersuchungen durchgeführt werden, wenn Sie dies wünschen. Nach §14 SGB IX sind hierfür Bearbeitungsfristen von insgesamt 5 Wochen ohne bzw. 6 Wochen bei Einholung weiterer Gutachten gesetzlich festgelegt. Entscheidend für die Gewährung von Eingliederungshilfe ist im Übrigen nicht das Vorliegen der Legasthenie als solcher, sondern die Feststellung, dass die seelische Gesundheit des Kindes „mit  hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher seine Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist“. Hinweise darauf können (abzusehende) soziale Integrationsprobleme, aber auch eine ansonsten zu erwartende nicht begabungsgemäße Sonderschule einen Ausschlussgrund darstellt, finden sich im Gesetz nicht. Wichtig ist noch, dass die Therapien innerhalb von 6 Monaten nach Bewilligung beginnen müssen (ansonsten ist eine neue Antragstellung erforderlich) und aus Kostengründen möglichst von Beginn an, spätestens aber nach der 40. Stunde als Gruppentherapie durchgeführt werden sollen. 


Problemfelder

  • Schulleistungsstörungen
  • Seelische Verletzungen (Traumatisierungen)
  • Depressionen
  • Psychosen
  • Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)
  • Angst- und Zwangserkrankungen
  • Essstörungen
  • Beziehungs- und Bindungsstörungen
  • Körperliche Symptome als Ausdruck seelischer Not
  • Aufmerksamkeitsstörungen mit/ohne Hyperaktivität
  • Entwicklungsstörungen
  • Lese-Rechtschreibschwäche
  • Störungen des Sozialverhaltens

Methoden und Therapien

  • Kinder- und jugendpsychiatrische Gesprächs- und Spieltherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Psychotherapiegruppen zur Verbesserung der sozial-emotionalen Kompetenz, Selbstsicherheit, Stressbewältigung, Selbststeuerung
  • Autismustherapie
  • Teilleistungsförderung
  • Entspannungsverfahren (z. B. Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation)
  • Neurofeedback
  • Familienberatung, Familientherapie (Kurzzeittherapie)
  • Behandlung von Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, ADHS
  • Medikamentöse Psychopharmakotherapie

Therapeuten in unserer Praxis

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
  • Lerntherapeuten
  • Gesprächstherapeuten
  • Diplom-Pädagogen
  • Ergotherapeuten
  • Logopäden
  • Psychotherapeuten
  • Heilpädagogen
  • Sozialpädiater
  • Heilpraktiker für Psychotherapie
  • Dyskalkulie- und Lese-Rechtschreib-Therapeuten
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